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STUDIE

Details zur HelicoPTER-Studie

Warum HelicoPTER?

Helicobacter pylori verursacht Magengeschwüre und Magenkrebs

Die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori betrifft fast 50% der Weltbevölkerung und verursacht bei betroffenen Personen sehr häufig eine dauerhafte Magenschleimhaut-Entzündung. Diese führt bei ca. 20% der Menschen zur Entstehung von Geschwüren und bei ca. 1% zu Magenkrebs. Um die Behandlung zu verbessern und zielgerichteter einzusetzen, wird nach mehr Erkenntnissen zu dieser Infektion geforscht. Hierfür ist eine Datenerhebung hilfreich, wie oft und in welcher Ausprägung die Infektion mit Helicobacter pylori in der deutschen Bevölkerung vorkommt.

Die Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden. Jedoch werden in den letzten Jahren immer häufiger Resistenzen gegenüber Antibiotika beobachtet. Daher wird in dieser Studie zusätzlich die Antibiotika-Resistenzlage in Deutschland erfasst.

Die Ziele

Die Erkennung und erfolgreiche Behandlung der Helicobacter pylori Infektion hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

  • Wie häufig und wie ausgeprägt ist die Infektion
  • Wie hoch ist die Antibiotika-Resistenz.

Zu beiden Faktoren existieren in Deutschland derzeit nur wenige Daten. Diese Lücke soll mit der aktuellen Studie geschlossen werden.

Häufigkeit der Infektion

Zur Auswahl geeigneter Nachweisverfahren für die Helicobacter pylori Infektion ist die Kenntnis der aktuellen Häufigkeit in Zusammenhang mit weiteren Aspekten, wie zum Beispiel Umwelt, soziale Bedingungen und Alter, ausschlaggebend. Denn solche Aspekte beeinflussen die Genauigkeit der diagnostischen Verfahren.

Die Antibiotika-Resistenz

Für eine wirkungsvolle Behandlung sind außerdem aktuelle Daten zu Antibiotika-Resistenzen unverzichtbar. Über diese Daten können wichtige Erkenntnisse zur Auswahl geeigneter Behandlungsschemata gewonnen werden. Zum Resistenznachweis sollen in dieser Studie zudem molekulare Verfahren zum Einsatz kommen, die schnellere Ergebnisse liefern können.

Weiterhin sollen spezifische Veränderungen untersucht werden, die eine frühzeitige Erkennung von Patienten mit einem hohen Risiko für Magenkrebs ermöglicht.

Über Helicobacter

Wie kommt es zu einer Infektion mit Helicobacter pylori?

Das Bakterium Helicobacter pylori infiziert ca. 50% der Weltbevölkerung und führt häufig zu einer dauerhaften Magenschleimhaut-Entzündung, die meist ohne Beschwerden verläuft.

Die Infektion mit Helicobacter pylori findet zumeist in der Kindheit statt und führt in der Regel zu einem lebenslangen Fortbestehen des Erregers. Das Auftreten der Infektion ist vom sozioökonomischen Status abhängig, wie zum Beispiel Beruf, Einkommen und Wohnungssituation, insbesondere während der Kindheit. In Deutschland kann bei ca. 48 % der Erwachsenen die Infektion mit Helicobacter pylori über Antikörper im Blut nachgewiesen werden.

Welche Folgeerkrankungen sind möglich?

Neben einer typischerweise nachweisbaren, dauerhaften Magenschleimhaut-Entzündung entwickeln sich bei 10-15% der Infizierten Geschwüre im Magen oder Zwölffingerdarm. Diese zeigen sich als akuter Bauchschmerz oder durch Blutung im Verdauungstrakt. Eine weitere, seltenere Folgeerkrankung der Helicobacter pylori Infektion ist das Auftreten von bösartigen Magentumoren, die sich lebensbedrohlich entwickeln können. Ein großer Anteil von Magenkarzinomen ist auf die Infektion mit Helicobacter pylori zurückzuführen. Diese Folgeerkrankung sowie auch das Auftreten von Geschwüren können durch die antibiotische Behandlung der Helicobacter pylori Infektion weitgehend verhindert werden.

Wie kann eine Helicobacter Infektion behandelt werden?

Die Behandlung der Helicobacter pylori Infektion besteht in einer vollständigen Beseitigung des Bakteriums aus dem Organismus durch Antibiotika. Dabei wird in der Regel eine Kombination aus zwei Antibiotika plus eine Medikation zum Unterdrücken der Magensäureproduktion für zwei Wochen verabreicht. Eine Erweiterung und Intensivierung der Behandlungsmaßnahmen mit Antibiotika sind bei Patienten mit bestehenden Beschwerden oder Geschwüren empfohlen sowie zur Magenkrebs-Vorsorge bei Risikopatienten

Welche Rolle spielt die Resistenz gegen Antibiotika?

In der klinischen Praxis wird die Behandlungsentscheidung häufig etwas flexibler gestaltet. Dies führt zu häufigen Behandlungen, die praktisch immer ohne vorausgehende Bestimmung der Antibiotika-Resistenz erfolgen. So kommt es zu einer zunehmenden Resistenzentwicklung von Helicobacter pylori gegenüber den Standardantibiotika. Aufgrund steigender Resistenzraten wurde in den europäischen Richtlinien die empfohlene Behandlungsdauer zur Beseitigung des Bakteriums verlängert und die Dosisempfehlung erhöht. Außerdem geht die Tendenz zu vermehrtem Einsatz von Breitbandantibiotika, was zu erheblichen Nebenwirkungen in der Behandlung führt.

Finanzierung und Ethik

Sponsoren

Die HelicoPTER-Studie wird finanziert und unterstützt durch:

  • DZIF – Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
  • Technische Universität München
  • Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Technische Universität München
  • Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Universitätsklinikum Tübingen
  • Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Medizinische Hochschule Hannover
  • Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Universitätsklinikum Magdeburg
  • Innere Medizin I Universitätsklinikum Regensburg

Ethikkommission

Die HelicoPTER-Studie wurde der zuständigen Ethikkommission zur Bewertung vorgelegt. Die Ethikkommission hat die Studie genehmigt.

Studienteams

Die HelicoPTER-Studie wird durchgeführt von unseren kompetenten und erfahrenen Studienteams.

Leiter der klinischen Studie

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Prof. Dr. Markus Gerhard (TUM)

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Prof. Sebastian Suerbaum (LMU)

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Prof. Dr. Markus Gerhard (TUM)

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Prof. Sebastian Suerbaum (LMU)

Studienteam München – TUM
E-Mail: helicobacterstudie.med@tum.de

Studienteam München – LMU
E-Mail: helicobacter@med.uni-muenchen.de